Die digitale Suche ist im Wandel. Künstliche Intelligenz und generative Systeme wie ChatGPT oder AI Overviews verändern die Art und Weise, wie Nutzer Informationen finden. Statt einer einfachen Liste von Suchergebnissen liefern diese KI-Systeme direkte, kontextbasierte Antworten auf komplexe Fragen, oft ohne das Nutzer einzelne Websites noch direkt besuchen müssen.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Lange Zeit galt nur die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) als Schlüssel zu mehr Online-Sichtbarkeit, mit den Veränderungen in der Suche sollten die eigenen Strategien hinterfragt und neue Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Eine dieser neuen Möglichkeiten ist die aufgekommene Strategie Generative Engine Optimization – kurz GEO – die wir im Folgenden näher unter die Lupe nehmen.

1. Was ist GEO?

Generative Engine Optimization (GEO) bezeichnet die gezielte Anpassung von Online-Inhalten und Webseiten, damit sie von generativen KI-Systemen erkannt und in deren Antworten verwendet werden. Bei GEO geht es also darum, in den direkten Antworten der KI-gestützten Suchsysteme als vertrauenswürdige Quelle genannt zu werden und so Sichtbarkeit zu erlangen.

Traditionelle Suchmaschinen liefern Nutzern meist eine Liste von Links, aus der sie die passende Quelle auswählen. Generative KIs erzeugen hingegen individuelle Antworten in natürlicher Sprache und aus verschiedenen Quellen. Damit reagieren die Entwickler von KI-Systemen auf die immer komplexeren und dialogorientierten Fragen der Nutzer:innen und liefern präzise, schnelle Antworten.

2. Unterschiede zwischen GEO und SEO

Während SEO vor allem auf Rankings in Suchmaschinen abzielt, konzentriert sich GEO darauf, in KI-generierten Antworten präsent und als vertrauenswürdige Quelle genannt zu werden. Die wichtigsten Unterschiede:

Klassisches SEO

  • Ziel: Höchste Platzierung in Suchergebnisseiten (SERPs), um Klicks zu generieren

  • Funktionsweise: Optimierung auf Keywords, Backlinks, Meta-Tags, technische SEO

  • Inhalt: Keyword-Relevanz, On-Page- und Off-Page SEO

  • Technik: Crawling- und Indexierungsoptimierung, Ladezeiten, Mobile-Optimierung

  • Herausforderung: Intensiver Wettbewerb um Keyword, ständige technische Updates

Generative Engine Optimization (GEO)

  • Ziel: Erwähnung und Zitation in Antworten von generativen KI-Systemen, direkte Nutzeransprache ohne direkten Website-Klick

  • Funktionsweise: Strukturierte, semantische Inhalte, die von KI-Systemen verstanden und in Textantworten verwendet werden

  • Inhalt: Fragen präzise beantworten, hohe Informationsdichte, klare Struktur

  • Technik: Zusätzlich Schema-Markup, FAQ- und HowTo-Strukturen, klare Autorenangaben und Vertrauenssignale

  • Herausforderung: Transparenz der KI-Algorithmen fehlt, stetige Anpassung der Inhalte nötig

3. Tipps für erfolgreiches GEO

Sowohl klassisches SEO als auch GEO basieren auf hochwertigen, relevanten und glaubwürdigen Inhalten, die klar auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sind. Mit einer soliden SEO-Grundlage haben Unternehmen also bereits die halbe Miete für erfolgreiches GEO geschaffen. Hier die wichtigsten GEO-Tipps auf einen Blick:

(1) Schaffen Sie klare und präzise Inhalte

Stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte gezielt und direkt auf die Fragen und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe eingehen. Vermeiden Sie unnötige Ausschweifungen oder Füllwörter, die den Informationsfluss behindern. Fakten sollten präzise, gut recherchiert und verständlich formuliert sein. Eine direkte Antwort auf die Kernfrage im ersten Absatz erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass KI-Systeme Ihre Inhalte als Quelle nutzen.

(2) Bereiten Sie Inhalte strukturiert auf

Nutzen Sie übersichtliche Formatierungen wie FAQs, Checklisten, How-to-Anleitungen und Aufzählungslisten. Diese Formate erleichtern es KI-Algorithmen (und Suchmaschinen), relevante Informationen schnell zu extrahieren und in Antworten einzubauen. Achten Sie zudem auf eine logische und klare Überschriftenhierarchie (H1 bis H3), die den Text gut gliedert.

Nutzen Sie strukturierte Daten (z.B. Schema.org) für verschiedene Inhaltsarten wie FAQs, Artikel, Produktinformationen oder Bewertungen. Diese „maschinenlesbaren“ Daten helfen Suchmaschinen und KI-Systemen, den Kontext und die Bedeutung Ihrer Inhalte besser zu verstehen und erhöhen die Chancen, dass Ihre Inhalte in KI-Antworten erscheinen.

(3) Stellen Sie die Grundlagen von technischem SEO sicher

Eine technisch saubere (SEO-optimierte) Website ist die Basis für eine erfolgreiche GEO-Optimierung. Dazu gehören schnelle Ladezeiten, eine optimale mobile Darstellung, sichere Verbindungen (HTTPS) sowie eine klare und fehlerfreie Seitenstruktur. Achten Sie außerdem auf eine gute Crawlability, damit KI-Systeme Ihre Inhalte problemlos finden und auslesen können.

(4) Bauen Sie Vertrauen auf

Für generative KI-Systeme ist es entscheidend, Inhalte aus verlässlichen und kompetenten Quellen zu verwenden. Das bedeutet, Ihre Inhalte sollten nicht nur informativ sein, sondern auch glaubwürdig. Das erreichen Sie z.B. durch:

  • transparente Autorenangaben, die Expertise zeigen
  • die Verlinkung seriöser Quellen wie wissenschaftliche Artikel, Fachportale, Branchenorganisationen oder offizielle Stellen
  • die Einhaltung von Qualitätsstandards – Ihre Inhalte sollten stets faktisch korrekt, gut recherchiert und aktuell sein
  • Verlinkungen Ihrer Marke oder Inhalte auf anderen vertrauenswürdigen Plattformen, in Online-Medien oder Fachportalen (siehe auch Backlinks im SEO-Umfeld)
  • Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte auf Bewertungsportalen
  • einen eigenen Wikipedia-Eintrag, der Ihre Expertise und Relevanz in Ihrem Fachgebiet neutral und nachvollziehbar darstellt

(5) Halten Sie Ihre Inhalte aktuell

Aktualität verbessert die Relevanz Ihrer Inhalte für KI-Systeme. Überarbeiten und ergänzen Sie bestehende Beiträge regelmäßig um neue Erkenntnisse, Trends oder Nutzerfragen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte zum Zeitpunkt der Abfrage als aktuell und vertrauenswürdig bewertet werden.

(6) Erhöhen Sie Ihre lokale und thematische Relevanz

Gerade bei lokal ausgerichteten Angeboten sollten Sie lokale Keywords, Standortinformationen und regionale Besonderheiten in Ihren Inhalten integrieren.

(7) Etablieren Sie Monitoring- und Analyseprozesse

Überwachen Sie, wie oft und wo Ihre Inhalte in KI-Antworten auftauchen, z.B. durch gezielte Suchanfragen oder neu aufkommende Tools für KI-Sichtbarkeit. So erkennen Sie Optimierungspotenziale und können Ihre Strategie laufend anpassen.

4. Mögliche Risiken & Herausforderungen

So bequem die neuen KI-Suchmodalitäten für Nutzer:innen auch sein mögen, so viele Herausforderungen bringen Sie für Unternehmen mit sich:

  • Neue Anforderungen und technologische Unsicherheiten: KI-gestützte Suchsysteme sind komplex und ihre genauen Auswahlalgorithmen oft nicht öffentlich. Das erschwert es, gezielt zu optimieren und Erfolge genau vorherzusagen.
  • Aufwändige Content-Erstellung und Pflege: GEO erfordert hochwertige, fachlich fundierte und regelmäßig aktualisierte Inhalte, die sowohl für Mensch als auch für KI verständlich sind. Das kann insbesondere für kleinere Unternehmen ressourcenintensiv sein.
  • Konkurrenzdruck und Marktveränderungen: Da immer mehr Unternehmen GEO als Chance erkennen, steigt der Wettbewerbsdruck. Wer nicht zeitnah reagiert, riskiert, in den KI-Antworten unterzugehen und damit Sichtbarkeit und potenzielle Kunden zu verlieren.
  • Fehlende Transparenz und Messbarkeit: Die Sichtbarkeit in generativen KI-Antworten lässt sich bislang nur begrenzt messen. Tracking-Tools für KI-Sichtbarkeit befinden sich in der Entwicklung, und es fehlen bisher klare KPIs, um Erfolge umfassend zu bewerten.
  • Abhängigkeit von großen Plattformen: GEO fokussiert sich auf Systeme wie ChatGPT oder Google SGE, deren Betreiber Geschäftsmodelle und Technologien schnell ändern können. Diese Abhängigkeit kann strategische Risiken bergen.
  • Balance zwischen klassischem SEO und GEO: Obwohl GEO wichtig wird, ist klassisches SEO weiterhin unverzichtbar. Unternehmen müssen die beiden Disziplinen sinnvoll kombinieren, was Planung und Ressourcenmanagement anspruchsvoll macht.

Wie können Sie diesen Herausforderungen begegnen?

  • Setzen Sie auf bewährte SEO-Grundlagen und ergänzen Sie diese durch eine flexible Content-Strategie.
  • Beobachten Sie aktuelle Trends und reagieren Sie agil.
  • Planen Sie Ihre Inhalte langfristig und ziehen Sie bei Bedarf professionelle Agenturen oder spezialisierte Content-Teams hinzu. Entwickeln Sie eine klare GEO-Strategie und konzentrieren Sie sich auf Nischenmärkte oder lokale Suchanfragen, um sich nachhaltig und differenziert zu positionieren.
  • Testen Sie Monitoring-Tools, analysieren Sie systematisch die Antworten der KI-Systeme und ergänzen Sie Ihre Auswertungen durch manuelle Tests und Web-Analytics.
  • Diversifizieren Sie Ihre Marketingkanäle und halten Sie klassische SEO sowie Social Media als stabile Säulen Ihrer Online-Präsenz aufrecht.
  • Integrieren Sie GEO als sinnvolle Erweiterung in Ihre bestehende SEO-Strategie. Priorisieren Sie dabei Maßnahmen, die den größten Mehrwert und die höchste Wirkung erzielen, um Ihre Ressourcen optimal einzusetzen.

5. Ausblick: Die Zukunft von Informationssuche und Sichtbarkeit

Die Informationssuche wandelt sich grundlegend hin zu dialogorientierten KI-Systemen, die direkte und kontextbezogene Antworten liefern.

Für Unternehmen gilt: Wer als verlässliche Quelle von KI-Systemen erkannt wird, sichert sich langfristig Sichtbarkeit.

Eine starke SEO-Strategie bildet das Fundament für erfolgreiches GEO. Wer beide Aspekte kombiniert, ist bestens gerüstet, um auch in der Zukunft sichtbar und relevant zu bleiben.

Handeln Sie jetzt, um Ihre Online-Präsenz nachhaltig zu stärken und im KI-Zeitalter vorne mit dabei zu sein. Wir unterstützen Sie gern dabei!

Ihre Ansprechpartnerin
Nicolle Richter
E-Mail: n.richter@imaos.de
Telefon: 0351-41722422

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